Mit Bestürzung nehmen wir Kenntnis vom Tod von Dr. Christoph Abderhalden.
Wie kein anderer hat Christoph Abderhalden die psychiatrische Pflege im deutschsprachigen Raum geprägt und vorangebracht. In seinen vielzähligen Vorträgen und Publikationen formulierte er innovative und offensive Gedanken und setzte deutliche Impulse; u.a. in der Entwicklung des Berufsbilds, der Professionalisierung und Verwissenschaftlichung der Pflege, bezüglich spezifischer Pflegethemen (u.a. Bewältigung, Aggressionsmanagement, Bezugspflege, Suizidalität), sowie in der Zusammenarbeit mit den Betroffenen und beim Thema Recovery.
Konsequent stellte Christoph Abderhalden sein praktisches Handeln und sein wissenschaftliches Arbeiten in den Dienst von psychisch kranken Menschen, mit denen er eng und auf Augenhöhe zusammen arbeitete. Er stand für eine selbstbewusste und qualifizierte Pflege, die ihre Patienten/Klienten befähigt und begleitet ihren eigenen und selbstbestimmten Weg zu gehen.
Christoph Abderhalden starb – 59-jährig – am 10.03.2013 an den Folgen seiner Krebserkrankung.
Die psychiatrische Pflege in der Schweiz und im deutschsprachigen Raum verliert einen großartigen und engagierten Denker und Gestalter. Für viele psychiatrisch Pflegende ist Christoph Abderhalden ein großes Vorbild. Alle, die mit ihm zusammen arbeiten durften, verlieren einen offenen, hilfsbereiten, freundlichen, kritischen, humorvollen und fleißigen Freund, Gefährten und Wissenschaftler.
Christoph Abderhalden hinterlässt eine immense Lücke. Wir sind ihm zu größtem Dank verpflichtet und wollen sein Andenken ehren.
Wir nehmen Anteil am Leid seiner Familie und seiner Freunde.